Der Kojote als Wegbegleiter

Coyote-Teaching

Ein Großteil der Kursangebote unserer Natur- und Wildnisschule basieren in der Planung und Durchführung auf dem Coyote-Teaching Ansatz.

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Wir wollen die natürliche Neugierde wecken

In unserem derzeitigen Bildungssystem, egal ob Schule, Aus- und Weiterbildung, Studium etc., konzentrieren sich die Institutionen auf die Noten und das Bestehen von Test und Abschlussprüfungen. Das Lehren von Fakten steht im Vordergrund.

Wir wollen bei den Menschen die Zündschnur der Neugierde und Interesse entfachen, so dass sie von selbst wissbegierig werden und nach Antworten suchen. Kurz: Wir wollen die Neugierde fördern. 

Die Fragen von Erwachsenen und vor allem von Kindern bezweckt nicht immer in erster Linie, dass sie Information erhalten wollen, sondern das sie einen Gegenstand, eine Situation, eine Pflanze oder einem Tier seine Aufmerksamkeit schenken.

Im Gegensatz zur klassischen Pädagogik steht beim Coyote-Mentoring das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler im Mittelpunkt des Lernens! Schwerpunkte sind Sinneswahrnehmungen und Neugierde.

Der natur verbunden sein

So können wir bei einem gefundenen Trittsiegel oder Fährte von einem Wildtier den Teilnehmern erzählen, dass es sich hierbei um Rehwild oder Schwarzwild oder einem Fuchs handelt oder wir können durch Fragen die Neugierde erwecken und fragen, ob das tatsächlich ein Reh, ein Wildschwein oder ein Fuchs war. Wir können fragen woran wir das eindeutig erkenne und in welche Richtung das Tier gegangen ist. War es schnell oder langsam unterwegs? Was hatte es vor oder wohin wollte es gehen? Zu welcher Tageszeit war es da? Wie schwer war es? Dabei werden nicht alle Fragen beantwortet aber ganz sicher werden wir alle kniend auf dem Boden sitzen und gemeinsam nach Antworten suchen und so unbewusst lernen.

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unsichtbares lernen

Das Coyote-Mentoring erfolgt auf Augenhöhe und begleitet und unterstützt den Lernenden. Durch gezielte Fragestellung und Aktivierung aller Sinne soll der Mentee angeregt werden durch Erlebnisse nachhaltige Lernerfahrungen zu machen. Hauptpziel ist die Begeisterung und Neugierde zu wecken.

Zudem ist beim Coyote-Mentoring die Einstellung und Haltung des Mentors von wichtiger Bedeutung. Dem Lernenden sollen eigene Erfahrungen zugetraut und ermöglicht werden. Dazu gehören auch Misserfolge! Wichtig dabei ist, dass der Mentor die Interessen, Stärken und auch Grenzen erkennt. Er muss sorgfältig beobachten, was Neugierde entfacht und persönliche Stärken anspricht, um so den eigenen persönlichen Lernweg finden und gehen zu können.

Dabei stellt der Mentor viele Fragen, die die Unabhängigkeit steigern soll und somit die Selbstständigkeit stärkt. 

Es geht nicht darum, dass die Erwartungen des Mentors erfüllt werden. Es geht darum, dass der Mentor voll und ganz präsent für die Person ist, die er gerade betreut. Dabei soll der Lernende ohne Zeitlimit und in seinem eigenen Tempo mit all seinen Sinnen lernen. Nur so erhalten wir eine authentische Naturverbindung

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Woher stammt Coyote-Teaching?

Wissen über die Natur würde früher mündlich z.B. über Geschichten (Story-Telling) von Generation zu Generation weitergeben. Die Wildnispädagogik mit ihren heutigen Ansätzen und Konzepten kam erst in den 90er Jahren von Amerika nach Europa. 

Als Gründerväter werden hier Stalking Wolf, Tom Brown und Jon Young genannt. Stalking Wolf war ein Lipan-Apache und ist im Norden von Mexiko aufgewachsen. Er wanderte über 60 Jahre auf den Nordamerikanischen Kontinent auf der Suche nach Wissen über Naturvölker. Er war auf der Suche nach den Gemeinsamkeiten der Völker, welche im Einklang mit der Natur mit all seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten lebten.

Im Alter von 80 Jahren begann Stalking Wolf, Tom Brown im Alter von 7 Jahren zu unterrichten. Er übermittelte ihm sein gesamtes Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Tom Brown hatte wiederum einen Schüler namens Jon Young, den er genauso unterrichtete, wie ihn damals Stalking Wolf sein Wissen vermittelt hat.

Später im Jahre 1987 gründete Tom Brown eine Tracking, Nature und Wilderness Survival School. Über Tom Brown und Jon Young kam das Wissen nach Europa. Einige der ersten Wildnisschulen, die in Deutschland gegründet wurden, brachten dieses Wissen in die Ausbildung zum Wildnispädagogen ein.

UND WER IST JETZT EIGENTLICH DER COYOTE?

Und wo ist jetzt der Zusammenhang zwischen der Art des Lehrens und dem Tier Kojote? Der Kojote ist auch unter dem Begriff Präriewolf oder Steppenwolf bekannt und gehört zur Familie der Caniden und ist damit ein Mitglied der Hundefamilie. 

Auf den ersten Blick wird er nicht selten mit einem Wolf verwechselt. Bei uns in Deutschland in freier Natur eher nicht vorkommend, erstreckt sich sein Verbreitungsgebiet von Zentralamerika bis in die Regionen von Kanada und Alaska.

Bekannt ist der Kojote für seine gute Anpassungsfähigkeit, seine Schlauheit und Fähigkeit unter vielen Lebensbedingungen zurecht zu kommen. Würde man ein vergleichbares Tier für den Kojoten in Deutschland suchen, würde ich sagen, dass es der Listige, Schlaue und undurchschaubare Fuchs wäre. 

Der Kojote soll, wie Jon Young in seinem Buch Grundlagen der Wildnispädagogik – Mit dem Coyote Guide zu einer tiefen Verbindung zur Natur beschrieben, uns von den asphaltierten Straßen ins Herz der Natur und der natürlichen Lebensräume führen und uns zum Leben erwecken.  

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Der Kojote soll uns förmlich von unseren ausgetretenen Pfaden herunterlocken, um etwas anderes zu machen als das, was für gewöhnlich ausprobiert wird. Er soll unseren Blickwinkel verändern sowie unsere eigenen Gewohnheiten. Er soll uns Neugierig machen.

Traditionelle & ursprüngliche Art des Lernens

Die unsichtbare SChule

Werden die Grundsätze des Coyote-Teaching optimal angewandt und in den Lernprozess integriert, so bringt man Kinder wie auch Erwachsene dazu zu lernen, ohne dass es ihnen so richtig bewusst wird. Dies nennt man die unsichtbare Schule. Diese traditionelle und ursprüngliche Art des Lehrens wird bei indigenen Völkern bereits über tausenden von Jahren erfolgreich angewendet und wird auch bei unseren Kursen umgesetzt.