Krisenvorsorge ist für viele Familien beschäftigt alle Menschen derzeit stark. Besonders in den derzeitig unruhigen Zeiten ist die Notfallvorsorge ein relevantes Thema, denn unerwartete Ereignisse wie Naturkatastrophen, Stromausfälle (Blackout) oder andere Ausnahmesituationen können plötzlich und jederzeit eintreten. Besonders mit Kinder und Baby ist eine durchdachte und optimale Krisenvorsorge entscheidend, um in einer Krise schnell und effizient handeln zu können. Das Thema Blackout beschäftigt alle Menschen in Deutschland, denn jährlich hören wir von der „Dunkel-Flaute“. Seit fast 3 Jahren herrscht zudem der Ukraine-Krieg in Europa. Ziel jeder Vorsorge muss also sein, die wohlbehalten zu überstehen und auch wohlbehalten einer Notsituation rauszukommen. Es ist oftmals nicht die Frage ob etwas passiert, sondern nur eine Frage der Zeit.
In diesem Beitrag geben wir Ihnen praktische Tipps, und Empfehlungen, wie Sie Ihre Familie optimal vorbereiten und Ihre Kinder in die Vorsorge einbinden können. Man muss kein Fachmann in Survival oder Outdoor Experte sein und auch nicht „Angst“ haben ein „Prepper“ zu werden. Auch muss nicht der perfekte Garten für die Selbstversorgung vorhanden sein. Wichtig ist, dass man anfängt. Und das kann jeder unabhängig seiner wohn- oder finanziellen Situation!
Anmerkung in eigener Sache: Von dem in Deutschland oftmals negativ behafteten Wort „Prepper“, sollten wir uns endlich mal verabschieden. Denn das führt nicht selten dazu, dass viele sich gar nicht erst richtig trauen, sich vorzubereiten. Das „Prepping“ (Kurzform „prepare“) bedeutet einfach: „Sich fertig machen“.
Inhaltsverzeichnis
Kommunikation: Kinder altersgerecht einbeziehen
Wichtig ist, die Kinder dabei aktiv zu begleiten und das den Kindern keine Angst gemacht wird oder Ängste aufgebaut werden. Mit Kindern kann man spielerisch die Thematik bearbeiten, in dem man zum Beispiel spielerisch eine Notunterkunft im eigenen Haus baut z.B. um den Wärmeerhalt bei Strom- und Heizungsausfall sicherzustellen. Auch können Kinder aktiv eingebunden werden, Aufgaben wie z.B. das Aufladen der Batterien für Taschenlampen zu übernehmen oder zusammen mit ihnen eine Regenauffangstation zu bauen. Ziel ist, sich eine mentale Rüstung zulegen zu können.
Auch das Thema „Erste-Hilfe“ wie z.B. stabile Seitenlage oder das aktivieren der Rettungskette (110 oder 112) kann bereits mit 3-jährigen spielerisch trainiert werden. Sehr gerne wird dem Lieblingskuscheltier auch ein Verband angelegt (praktische Resilienzübungen).
Bitte beachten Sie jedoch das Kinder sehr unterschiedlich und individuell sind. Es gibt Kinder die auf solche Themen sensibel reagieren können. Achten Sie bitte als Eltern auf solche Anzeichen, denn die Bewertung von Situation durch ist oftmals eine andere zu deren von Erwachsenen.
Kinder verstehen mehr, als man oft denkt. Erklären Sie ihnen, warum Krisenvorsorge wichtig ist, ohne Angst zu machen. Stattdessen können Sie das Thema spielerisch angehen:
- Nutzen Sie Bücher oder kindgerechte Videos über das Thema.
- Spielen Sie Notfallsituationen nach, um Übungen spielerisch zu integrieren.
Kinder, die wissen, was in einer Notsituation zu tun ist, bleiben ruhiger und können im Ernstfall besser mithelfen. Eine Optimale Grundlage für die Absicherung muss daher geschaffen werden. Familie gibt Sicherheit!
Ein umfangreiches Angebot zum Thema Krisenvorsorge mit Kindern findet Ihr auf der Internetseite des „Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe“. Das dort vorliegende Handbuch (Heft) liefert dafür einen guten Einstieg in das Thema mit Kindern. Auf der Seite des Katastrophenschutz findet ihr zudem weitere Informationen, Tipps und Tricks sowie auch ein „Interaktives Spiel“.
Vorräte mit System anlegen
Ein gut sortierter Vorratsschrank für den Notvorrat gibt Sicherheit, insbesondere wenn Kinder in der Familie sind. Wichtig sind:
- Lebensmittel: Lang haltbare, kindgerechte Nahrungsmittel wie Milchpulver, Babynahrung oder Snacks.
- Wasser: Pro Person sollten mindestens 2 Liter pro Tag für 10 Tage eingeplant werden.
- Medikamente: Besonders wichtig sind individuelle Arzneimittel für Kinder sowie eine gut ausgestattete Hausapotheke.
Machen Sie das Anlegen von Vorräten zu einer Gemeinschaftsaufgabe, sodass die Kinder wissen, wo alles zu finden ist. Die Vorräte können in Schwerlastregale und transparentboxen (z.B. Dosen) gelagert werden.
Notfallgepäck: Auch für die Kleinen gerüstet
Ein vorbereitetes Notfallgepäck (Fluchtrucksack) ist essenziell und das a und o für jede perfekte Krisenvorsorge. Für Kinder sollten speziell folgende Dinge berücksichtigt werden:
- Lieblingsspielzeug oder Kuscheltier zur Beruhigung.
- Wickelutensilien und Kleidung in der passenden Größe.
- Spezielle Snacks, die Ihre Kinder lieben.
- Malbücher oder andere einfache Spielsachen zur Beschäftigung.
Markieren Sie das Gepäck deutlich, um es im Ernstfall schnell zu erkennen. Bitte beachten Sie unbedingt bei der Auswahl und Gewicht des Rucksacks auf die individuelle körperliche Fitness des Kindes. Der perfekte Fluchtrucksack nützt nichts, wenn er nicht getragen werden kann!
Notfallübungen: Sicherheit durch Routine
Regelmäßige Notfallübungen können helfen, Sicherheit zu gewinnen. Beispiele:
- Üben Sie Evakuierungsrouten aus der Wohnung oder dem Haus.
- Simulieren Sie einen Stromausfall, um mit den Kindern den Umgang mit Taschenlampen und Batterien zu üben.
- Bringen Sie den Kindern einfache Erste-Hilfe-Maßnahmen bei.
Kinder, die üben, gewinnen Selbstvertrauen und sind im Ernstfall nicht überfordert.
Psychologische Vorbereitung: Stabilität schaffen
Kinder reagieren auf Krisensituationen besonders sensibel. Eine stabile Umgebung und die ruhige Haltung der Eltern sind daher entscheidend. Einige Tipps:
- Routinen schaffen: Selbst in einer Krise gibt es Geborgenheit, wenn es geregelte Tagesabläufe gibt.
- Offenheit zeigen: Hören Sie zu, wenn Kinder Ängste äußern, und nehmen Sie ihre Sorgen ernst.
- Gemeinsam planen: Lassen Sie Kinder bei der Vorsorge mitentscheiden, zum Beispiel bei der Auswahl von Lebensmitteln oder Spielsachen für das Notfallgepäck.
Vernetzung in der Nachbarschaft
Besonders in Krisensituationen kann eine gut vernetzte Nachbarschaft von Vorteil sein. Vielleicht gibt es Familien mit ähnlichen Vorsorgebedürfnissen. Tauschen Sie sich aus und planen Sie gemeinsam – Kinder profitieren von dieser Gemeinschaft. Die Absicherung aller Familien einer Straße führt zum Beispiel zu einer starken und sich gegenseitig unterstützenden Gruppe. Das Überleben im Notfall kann auch davon abhängig sein, wie gut und Stark euer Netzwerk ist.
Fazit
Eine gute Krisenvorsorge ist besonders für Familien mit Kindern wichtig. Durch Planung, Kommunikation und Übung können Sie Sicherheit schaffen und Ihre Kinder einbinden. So wird Ihre Familie nicht nur vorbereitet, sondern auch gestärkt aus jeder Herausforderung hervorgehen.
Bleiben Sie zuversichtlich – und denken Sie daran: Jede kleine Maßnahme zählt! Fangen Sie heute an, gemeinsam mit Ihren Kindern für die Zukunft vorzusorgen.