Wer sich mit dem Thema Krisenvorsorge beschäftigt stolpert ungewollt über viele Begriffe die auf Anhieb nicht direkt richtig zugeordnet werden können. Ein oftmals doch geläufiger und nicht selten negativ behafteter Begriff ist der des „Preppers“. Prepper sind Menschen, die sich auf mögliche Krisensituationen vorbereiten, um in Notfällen unabhängig und handlungsfähig zu bleiben. Der Begriff leitet sich vom englischen Wort „to prepare“ (sich vorbereiten) ab. Sie beschäftigen sich mit Vorratshaltung, Überlebensstrategien und Notfallplänen, um auf Szenarien wie Naturkatastrophen, Blackouts, Wirtschaftskrisen oder andere unerwartete Ereignisse vorbereitet zu sein.
Inhaltsverzeichnis
Viele haben ein sehr negatives Bild vom Prepper und damit auch schon im Vorfeld kein gutes Verhältnis zur Krisenvorsorge. Man möchte ja nicht mit „denen“ in Verbindung gebracht werden. Woher kommt das negative Bild? Im TV würde niemand eine Sendung über einen durchschnitsbürger oder Familie schauen, die eine angemessene Krisenvorbereitung pflegt. Das wäre weder spannend noch könnte man sich über diese Menschen aufregen. Es sind ja Menschen wie Sie und ich.
Statt dessen werden oftmals negative Extreme im Fernsehen gezeigt. Nicht selten Menschen aus den USA. Diese tragen dann stereogerecht Tarnsachen, häufigen hunderte Liter Süßgetränke und Snacks ein und horten Waffen und Munition. Ja diese Menschen gibt es, haben aber überhaupt nichts mit einer risikoorientierten Krisenvorsorge zu tun.
Schauen wir uns also mal die verschiedenen Begriffe sachlich und unaufgeregt an:
Preparednes
Der Begriff Preparedness lässt sich als „Bereitschaft“ oder „Vorbereitung“ übersetzen und beschreibt die Fähigkeit, auf mögliche Krisen, Katastrophen oder Notfälle proaktiv vorbereitet zu sein. Dabei geht es nicht nur um physische Vorbereitungen, sondern auch um strategische Planung und mentale Einstellung.
Krisenvorsorge
Notfallsituationen. Ziel ist es, sowohl kurzfristige als auch langfristige Folgen von Störungen im täglichen Leben zu bewältigen und die eigene Versorgung und Sicherheit zu gewährleisten. Es handelt sich dabei um eine präventive Maßnahme, die von Individuen, Familien, Organisationen und Regierungen ergriffen wird, um Risiken zu mindern und Resilienz zu erhöhen.
Bug-In
Der Begriff „Bug In“ beschreibt eine Strategie innerhalb der Krisenvorsorge, bei der man in einer Notsituation bewusst zu Hause bleibt, anstatt die Umgebung zu verlassen (was als „Bug Out“ bezeichnet wird). Beim Bug In geht es darum, sich in den eigenen vier Wänden auf mögliche Krisen wie Naturkatastrophen, Pandemien oder soziale Unruhen vorzubereiten und diese dort auszusitzen, weil es sicherer oder praktischer erscheint.
Bug-Out
Der Begriff „Bug Out“ bezeichnet eine Krisenvorsorge-Strategie, bei der man in einer Notfallsituation seinen aktuellen Standort verlässt, um sich an einen sichereren Ort zu begeben. Dies kann notwendig sein, wenn das Zuhause oder der aktuelle Aufenthaltsort nicht mehr sicher oder funktionsfähig ist – z. B. bei Naturkatastrophen, sozialen Unruhen oder Angriffen.
EDC
EDC steht für Everyday Carry und beschreibt eine Sammlung von Gegenständen, die man täglich mit sich führt, um alltägliche Aufgaben zu bewältigen und auf unerwartete Situationen vorbereitet zu sein. Der Fokus liegt dabei auf Funktionalität, Zuverlässigkeit und persönlicher Nützlichkeit.
Get Home Bag (GHB)
in Get Home Bag (GHB) ist ein speziell gepackter Notfallrucksack, der für den Zweck vorbereitet wird, eine Person bei einer Krise oder einem unerwarteten Ereignis sicher nach Hause zu bringen. Im Gegensatz zum Bug-Out-Bag (BOB), der für längere Notfälle und Fluchtsituationen gedacht ist, ist ein Get Home Bag kompakter und für kurze Zeiträume (typischerweise 24–72 Stunden) konzipiert.
Bug-Out-Bag (BOB)
Ein Bug-Out Bag (BOB) ist ein vorab gepackter Notfallrucksack, der die notwendigen Vorräte und Ausrüstung für 72 Stunden (oder länger) enthält, um eine Person in einer Krisensituation handlungsfähig zu halten. Der BOB dient dazu, im Falle eines plötzlichen Notfalls (z. B. Naturkatastrophen, Evakuierungen, gesellschaftlichen Unruhen) schnell das Zuhause oder den aktuellen Aufenthaltsort verlassen zu können.
INCH Rucksack
Ein INCH-Rucksack (kurz für „I’m Never Coming Home“ Bag) ist eine umfangreichere und besser ausgestattete Variante des Notfallrucksacks. Er ist für Szenarien gedacht, in denen man seinen aktuellen Wohnort dauerhaft verlassen muss und eine Rückkehr nicht absehbar ist. Im Gegensatz zu einem Bug-Out-Bag, der für kurzfristige Krisen ausgelegt ist (ca. 72 Stunden), ist der INCH-Rucksack für langfristige Unabhängigkeit konzipiert und enthält umfassendere Überlebensausrüstung.
Bug Out Vehicle (BOV)
Ein Bug-Out Vehicle (BOV) ist ein Fahrzeug, das speziell dafür vorbereitet ist, im Falle einer Krise oder Notlage schnell evakuiert zu werden. Es dient als Fortbewegungsmittel, um den aktuellen Aufenthaltsort zu verlassen und einen sicheren Ort zu erreichen – vergleichbar mit der Strategie des „Bug-Out“. Das BOV ist darauf ausgelegt, eine möglichst selbstständige und resiliente Flucht zu ermöglichen, oft unter Berücksichtigung von Faktoren wie entlegene Gebiete, unbefestigte Straßen oder extreme Wetterbedingungen.
Grey Man
Der Begriff „Grey Man“ bezieht sich auf eine Person, die sich in einer Krise oder gefährlichen Situation absichtlich unauffällig und nicht auffällig verhält, um nicht in den Fokus von Bedrohungen oder Gefahren zu geraten. Der „Grey Man“ versucht, in der Masse unterzutauchen und keine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, um im Notfall sicher und unbemerkt zu agieren.
Sicherer Ort
Ein sicherer Ort ist ein Bereich oder eine Unterkunft, die in Krisen- oder Notfällen als Schutz vor Gefahren dient. Dieser Ort bietet Schutz vor physischen Bedrohungen wie Naturkatastrophen, gewaltsamen Angriffen oder anderen extremen Ereignissen. Ein sicherer Ort ist so ausgewählt oder vorbereitet, dass er maximale Sicherheit und Unversehrtheit für diejenigen gewährleistet, die sich dort aufhalten.