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Blasen an Füßen

Wie Blasen entstehen, wie ich diese Vermeiden kann und was ich tun muss, wenn sie da sind erfahrt ihr hier!

Einleitung

Wer kennt es nicht? Auf seiner Tour merkt die Wanderin oder der Wanderer, dass etwas am Fuß nicht ganz stimmt. Es fühlt sich irgendwie komisch an! Schritt für Schritt wird es unangenehmer bis zu dem Punkt, an dem der Schmerz unerträglich wird. Jetzt hält man doch mal an und zieht den Schuh aus und entdeckt den unangenehmen Grund für den Schmerz: Ein schmerzhafter “Hubbel” am Fuß!

Jeder kennt es und fast jeder hat schon einmal mit Blasen am Fuß unangenehme Bekanntschaft gemacht!

Blasen sind nicht nur schmerzhaft, sondern können einen in seiner Reisegeschwindigkeit auch verlangsamen oder im ungünstigsten Fall einen dazu zwingen, seine Tour abzubrechen.

Was sind Blasen am Fuß?

Eine Hautblase (lat. Bulla) ist ein mit Flüssigkeit gefüllter Hohlraum. Dieser entsteht, durch die ungünstige Kombination von mechanischem Druck und Reibung über einen längeren Zeitraum. Diese Gründe der Entstehung unterscheiden die “normale” Blase von einer Brandblase, welche durch thermische Einwirkung (Hitze) entstehen z.B. wenn wir uns die Hände am Lagerfeuer verbrennen oder beim abseilen keine Handschuhe tragen und das Seil zu schnell durch unsere Hände gleitet.

Zurück zur Blase: Durch diese partielle Reibung wird die Hautstelle geschädigt, so dass sich die Oberhaut (Epidermis) löst und sich in dem dadurch entstehenden Hohlraum eine Flüssigkeit (Gewebewasser) ansammelt.

Wie entsteht eine Hautblase?

Wenn wir die Gründe für die Entstehung von Blasen kennen, so wissen wir auch, was wir vorbereitend tun können, um die Entstehung zu vermeiden!

Es gibt drei Faktoren für das Entstehen von Blasen:

  • Hitze,
  • Feuchtigkeit und
  • Reibung.

Faktor 1: Hitze

Hitze entsteht durch zwei Einflüsse. Der externe Faktor ist die Umgebungstemperatur und der interne ist die eigene Körperwärme. Beide Faktoren sind i.d.R. draußen in der Natur nur schwer zu beeinflussen. Achtet jedoch darauf, dass Ihr dem Wetter bzw. der Temperatur angemessene Fußbekleidung trägt. Wer ich Hochsommer mit mehrlagigen dicken Baumwollsocken unterwegs ist, der muss sich nicht wundern, dass er in seinen Schuhen beginnt zu schwitzen. Und damit kommen wir zu Faktor zwei: Die Feuchtigkeit!

Faktor 2: Feuchtigkeit

Feuchtigkeit an unseren Füßen entsteht z.B. durchs schwitzen. Wir schwitzen aufgrund von hohen Außentemperaturen oder der eigenen hohen Körpertemperatur. Weitere externe Faktoren für Feuchtigkeit sind Regen, Schnee und Eis. Was ist aber nun das Problem mit der Feuchtigkeit? Die Feuchtigkeit bewirkt, dass die Socken feucht werden und das wiederum führt dazu, dass diese an deiner Haut “kleben”. Dadurch kann die Socke nicht mehr frei über die Haut gleiten. Eine gute Voraussetzung für das Entstehen von Blasen! Leider kann das Auftreten von Feuchtigkeit kaum beeinflusst werden.

Persönlich habe ich es mir auf meinen Wanderungen und Touren durch die Natur angewöhnt nach jeweils 1 Stunde für 15 Minuten zu pausieren. Dabei ziehe ich die Schuhe aus und entnehme auch die Einlagen, damit die Feuchtigkeit und Wärme so gut wie es geht entweichen kann. Parallel dazu ziehe ich die Socken aus und kontrolliere meine Füße auf etwaige Druckstellen. Stelle ich welche fest, dann schaue ich woran das liegt und versuche z.B. durch “abkleben” die Reibung zu verringern und damit die Ursache abzustellen.

Faktor 3: Reibung

Die wohl beste Voraussetzung, um eine Blase zu bekommen ist Reibung. Der positive Effekt daran ist, dass der Faktor Reibung von uns im Vorfeld in Hinblick auf Vorbereitung am Besten beeinflusst werden kann.

Empfehlung: Sobald ihr bei eurer Wanderung bemerkt, dass etwas an eurem Fuß nicht stimmt, weil z.B. etwas drückt, reibt oder es einfach “unangenehm” wird. Kontrolliert sofort eure Füße! Je früher desto besser. Ist die Blase erst einmal da, wird es unangenehm!

Wie kann ich Blasen vermeiden?

Nachdem wir nun wissen, was eine Blase ist, welche Faktoren der Entstehung es gibt, widmen wir uns nun dem Thema: Was kann ich in Vorbereitung tun, um eine Blasenbildung überhaupt zu vermeiden.

Trage die richtigen Socken

Ein guter Rat ist schon einmal auf die richtige Sockenwahl zu achten. Bei einem längere Aufenthalt in der Natur trägt man am Besten Socken aus Wolle. Sie haben nicht nur den Vorteil das sie von Natur aus schon wasserund geruchsabweisend sind, sondern sie behalten auch dann ihre isolierende Wirkung, wenn sie nass sind.

Ein für mich gut funktionierendes System, um Reibung zu minimieren ist das Tragen von zwei Socken. Die erste “Schicht”, bildet eine dünne Socke, welche optimal am Fuß anliegt und eine zweite Schicht darüber bildet eine dickere Socke. Während nun die innere Socke an meinem Fuß anliegt, findet die Reibung bei meiner Wanderung oder Spaziergang nun zwischen der inneren und der äußeren Socke statt und nicht mehr auf der Haut. Wird das Tragen von zwei Paar Socken bei dem ein oder anderen im Schuh zu eng, so gibt es mittlerweile Socken auf dem Markt, die zweilagig aufgebaut sind z.B. Wrightsock und dieses System simulieren bzw. in einer Socke vereinen.

Tragt Schuhe, die euch wirklich passen

Wie wir ja bereits wissen, entstehen Blasen durch Druck und Reibung. Diese entsteht nicht selten, wenn die Socken nicht richtig anliegen oder passen. Auch ein am Fuß schlecht sitzender bzw. passender Schuh, kann ebenfalls ein Teil des Problems sein.

Achtet bei der Auswahl eurer (Wander-)Schuhe darauf, dass ihr diese so anprobiert, als würdet ihr auf eine Wanderung gehen. Geht also nicht mit euren dünnsten Sommersocken in den Schuh und lauft damit ein paar Schritte, sondern tragt die Socken, die ihr auch auf der Wanderung anhaben würdet. Schaut, dass der Schuh nicht zu “optimal” passt d.h. kaum noch Luft zwischen euren Fußspitzen und den Schuhen sind. Das klingt im ersten Moment komisch, macht aber durchaus Sinn. Denn eure Füße werden auf eurer Tour “anschwellen”, besonders in warmen und heißen Umgebungen. Die dann zuvor “optimal” sitzenden Schuhe werden plötzlich zu eng und es entsteht Reibung! Blasenbildungen sind vorprogrammiert!

Egal welchen Schuh von welcher Marke Sie kaufen. Er muss zu Ihrem Fuß passen! Es nützt nicht, wenn sie einen Schuh kaufen, der ihnen optisch zusagt, aber nicht Ihrem Fuß!

Ein weiterer und oft vergessener Punkt ist, seine Schuhe vor der ersten Tour einzulaufen. Nicht selten war ich auf einem Outdoor-Training und sah Teilnehmer, die sich noch schnell vor Kursbeginn neue Wanderschuhe gekauft haben, aber keine Zeit hatten, diese einzulaufen. Wie das geendet hat wissen wir nun alle…

Schützt eure Füße

Hirschtalg

Ein weiterer Punkt, mit dem ich persönlich sehr gute Erfahrung gemacht habe, ist meine Füße und Zehen bei einer geplanten Wanderung bereits einige Tage zuvor regelmäßig mit Hirschtalg einzucremen. Das mache ich sogar auch dann, wenn ich spontan auf Tour gehe. Damit verringert ihr die Reibung und schützt euch vor Blasen. Diese Lösung muss nicht für jeden passen. Probiert es aus und macht eure Erfahrung!

Klebeband

Ebenfalls gute Erfahrung habe ich mit dem Abkleben von “Hot Spots” am Fuß gemacht. Viele von euch kennen die “Schwachstellen” der eigenen Füße, an denen gerne Reibung und damit später Blasen entstehen. Diese Stellen klebe ich mit “Tape-Band” ab. Achtet darauf, dass das Klebeband flach und nicht wellig auf der Hautoberfläche klebt. Die Ecken der Enden schneide ich mit einer Nagelschere rund ab, damit sich diese nicht so schnell lösen.

Spürt ihr später auf der Wanderung, dass weitere Stellen Reiben bzw. warm werden, so könnt ihr diese ebenfalls mit Band abkleben.

Wie behandel ich Blasen…?

… und darf man Blasen aufstechen?

Ich glaube es gibt kaum ein Outdoor-, Wander- oder Reiseforum, in dem eine solche Frage noch nicht gestellt und anschließend leidenschaftlich von allen mit den unterschiedlichsten Auffassungen und Vorgehensweisen diskutiert wurde.

Behandlung von Blasen Schritt für Schritt

  • Ist es euch nur irgendwie möglich, die Blase nicht zu öffnen, weil sie vielleicht noch sehr klein ist oder nicht besonders stört, sollte diese geschlossen bleiben, da die Haut mit seiner Flüssigkeit die Wunde optimal schützt. Wer sich zu Hause oder auf der Arbeit befindet für den mag dieser Hinweis vielleicht umsetzbar sein. Auf einer Wanderung (Tages- oder Mehrtagestour) ist diese Empfehlung jedoch wenig praxistauglich.

  • An dieser Stelle ist tatsächlich zu empfehlen, die Blase zu öffnen. Achtet penibel darauf, möglichst sauber zu arbeiten, um eine Infektionsgefahr so gering wie möglich zu halten! Arbeitet mit sauberen Händen und desinfiziert den Bereich um die Wunde großzügig mit antiseptischen Mitteln!

  • Nehmt anschließend eine sterile Nadel oder eine Kanüle aus dessen Verpackung und durchdringt damit vorsichtig an einer Stelle die Blasenhaut. Die Wundflüssigkeit wird vorsichtig herausgedrückt. Trocknet anschließend die Blase

  • Entfernt nach Möglichkeit nicht die Haut, sondern lasst sie dran und deckte diese großzügig mit einem Schnellverband ab.

Zusammenfassung

Eine Blase am Fuß oder am Zeh wird jede Wanderin und Wanderer im Laufe seiner Zeit schon einmal gehabt haben. Diese “ärgerliche” Erfahrung ist wohl den wenigsten erspart geblieben. Der ein oder andere hat auf die Zähne gebissen und ist weiter gelaufen der nächste wiederum musste seine Tour vielleicht sogar abbrechen.

Als Kernaussage des Blog-Beitrages hoffe ich entnehmen zu können, dass man durch “richtige” Vorbereitung das Auftreten von Blasen verringern kann, um so den Naturaufenthalt ungestört genießen zu können.

Aber auch wenn es dann doch mal passiert und eine Blase am Fuß auftritt, wisst ihr nun was getan werden kann, die Blase zu behandeln und um den “Schmerz” zu reduzieren, so dass die geplante Tour hoffentlich fortgesetzt werden kann.

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