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Das beste Outdoormesser fürs Survival

Nichts wird leidenschaftlicher am Lagerfeuer diskutiert als das Thema „Messer“. Lest bei uns worauf es wirklich ankommt!

Einleitung

Als Outdoortrainer und Waldläufer wird mir die Frage gestellt: „Was ist das Beste Outdoormesser“. Die Frage komm nicht nur von Bushcraft- und Survival-Einsteigern, sondern auch oft von erfahrenen Outdoor-Enthusiasten, Anglern und Jägern. Welches Messer ist das Beste Outdoormesser? Aus welchem Stahl soll das Messer gefertigt sein? Welcher Schliff ist der optimalste? Sollte es ein Modell das feststehend ist oder ehr ein Taschenmesser sein? Wie macht man das Messer am Besten scharf? Was ist der Beste Messerschärfer? Wie erkenne ich, dass das Messer hochwertig und robust ist. Muss der Stahl rostfrei sein? Welche Klingenlänge macht Sinn? Kaum ein anderes Thema wird am Lagerfeuer, Outdoor-Foren, auf Messen und Outdoor-Treffen so leidenschaftlich diskutiert, wie das „heilige“ Thema Messer.

Auswahl an verschiedenen Messer, die wir im Alltag und Outdoor nutzen

Früher waren in Amerika Axt und Messer zwei unverzichtbare Werkzeuge. Mit dem Messer fertigte man Löffel, Besen, Rechen und Schüsseln, bearbeitete die Häute erlegter Tiere und stellte kleiner Gegenstände her, die man zum Leben in und an der Hütte brauchte.Philip D. Fagans, 1933

Zwar leben wir heute nicht mehr in Hütten, außer wir gehen unserem Hobby dem Bushcraft, Survival, Jagd oder Camping nach, dennoch ist für uns Waldläufer das Outdoormesser noch heute das wichtigste Werkzeug überhaupt. In vielen Outdoormesser Tests kann man unzählig viel über verschiedene Modelle erfahren und die Survival Messer untereinander vergleichen. Auch erfährt man dort viel über die Vor- und Nachteile z.B. von dem eingesetzten Stahl oder über die Klingenlänge sowie aus welchem Material (z.B. Holz oder Kunststoff) der Griff ist. Aber ich erfahre dort nicht, was sind die Kriterien dafür, dass das Messer zu mir und meinem Vorhaben passt. Daher stellen wir uns erst die Frage, bezogen auf das Survival, was sind die mögliche Einsatzbereiche

Es ist universell Einsetzbar:

  • Für den Bau der Unterkunft
  • den Bau von Fallen
  • für die Herstellung von Kochutensilien
  • für die Jagd und Lebensmittelzubereitung
  • den Bau von Ausrüstungsgegenständen

Aber zurück zur Eingangsfrage: Was ist denn nun das Beste Outdoormesser? Meine Standartantwort darauf ist: Das beste Outdoormesser ist das, welches ich gerade zur Verfügung habe, wenn ich es brauche. In der Regel stimmt das den Fragestellenden nicht zufrieden und euch mit großer Sicherheit wohl auch nicht. Verständlich! Gehen wir das Thema also mal strukturiert durch.

Der wohl wichtigste und beanspruchteste Gegenstand!

Ein Messerkauf oder schon im Vorfeld die Auswahl des gewünschten Objekts ist nicht selten eine „emotionale“ Angelegenheit. Viele schauen beim Kauf oft nach dem Produktdesign also Form und Farbe. Andere hingegen recherchieren welche Stahl wohl der Beste ist oder welchen Schliff die Klinge haben sollte. Ein gutes Messer ist 

Ich mag an dieser stelle das Thema Messerkauf „nüchtern“ betrachten.

Wenn wir mal die verschiedenen Designs von Messer ausklammern und uns auf die wichtigsten Eigenschaften, welche ich später in diesem Blog-Beitrag noch beschreiben werde konzentrieren, dann kann die richtige und auf mich individuell passende Auswahl eines Messers in einer Notsituation den Unterschied machen.

Ein Messer in den richtigen Händen ist ein wahres Multitool!

Verwendungszwecke von Messern

Hier noch einmal die Verwendungszwecke kurz aufgelistet. Messer eignen sich für:

  • Generelle Schneid- und Schnitzarbeiten,
  • Herstellung von Ausrüstungsgegenständen,
  • Zur Lebensmittelgewinnung und Zubereitung,
  • Für den Hütten bzw. Lagerbau.

Aus diesem Grund sollte die Auswahl eines Messer sorgfältig geschehen. Neben den klassischen Auswahlkriterien wie ein hochwertig ausgewählter Stahl, der am liebsten rostfrei und robust sein sollte, gibt es viele Kriterien, die sehr oft vernachlässigt werden.  Ist das gute Stück dann erst einmal in meiner Obhut, wird es pfleglich behandelt und vor Verlust und Beschädigung penibel geschützt.

Messeraufbau und Beanspruchung

Eine generelle allgemeingültige Aussage, was das optimale Messer ist, gibt es m.E. nicht. Interessanter Weise, stehen bei vielen Messerinteressierten möglichst große und zum Teil recht „brachial“ aussehende Messer in der engeren Auswahl.

Betrachten wir die Hauptverwendungszwecke beim Bushcrafting und Survival, so stellen wir schnell fest, dass wir mit dem Messer hauptsächlich viel schnitzen z.B. um Ausrüstungsgegenstände für das Lager, die Jagd oder zum Kochen herzustellen. Große und unhandliche Messer sind daher i.d.R. eher nachteilig. Aber auch diese Aussage kann man nicht pauschal über alles stellen. Ich konnte schon neidvoll Menschen beobachten, die mit einer Machete feinste Schnitzarbeiten vollführt haben.

Kriterien für die „richtige“ Messerauswahl

Ein Messer sollte ein paar Kriterien erfüllen, um in die nähere Auswahl des „richtigen“ Messers zu kommen:

  • Da ich das Messer hauptsächlich am Gürtel tragen sollte, damit es immer verfügbar ist und nicht verloren geht, sollte es mich nicht stören. Weder beim Gehen, noch beim Sitzen oder Knien. Messer die Stören werden oftmals abgelegt und irgendwann mal vergessen mitzunehmen. Lässt sich das Messer jedoch angenehm tragen so wird es automatisch ein treuer und nicht störender Begleiter sein.
  • Das Messer muss so „gestaltet“ sein, dass ich damit umgehen kann! Ein gutes Survivalmesser sollte gut in der Hand liegen! Qualitativ hochwertige Messer müssen weder schwer noch irgendwie eine Größe einer Machete haben. Beste Ergebnisse bei eurer Arbeit mit einem Messer erreicht ihr, wenn ihr damit umgehen und die Schnitt- und Kerbtechniken mit eurem ausgewählten Outdoormesser umsetzen könnt.

Zudem sollte das Messer weitere praxistaugliche Eigenschaften haben:

Konstruktion

  • Die Klinge sollte feststehend oder zu mindestens feststellbar sein. Eine fest stehende Klinge macht die Handhabung um einiges sicherer. Ich hatte selbst schon ein paar unangenehme Schnittverletzungen erfahren, durch nicht feststellbare Messer. Manche schwören jedoch eher auf ein Messer das klappbar wie ein Taschenmesser oder Multitool ist. Was ihr präferiert müsst ihr selber entscheiden. Persönlich bevorzuge ich feststehende Messer.
  • Das Messer sollte eine durchgehend robuste Konstruktion aufweisen und hochwertig gefertigt sein.
  • Der Messergriff sollte so geformt sein, das er zu meinen Händen passt, ich damit über längere Zeit arbeiten kann, ohne Blasen zu bekommen und der Griff möglichst rutschfest ist, da wir ja selbstverständlich nicht nur bei schönsten Wetter in die Natur gehen. Es gibt Griffe aus Kunststoff, Gummi, Holz oder Metall.
  • Eine deutliche oder leicht angedeutete „Parier-Stange“ ist vorteilhaft, um ein hineinrutschen der Hand in das Messer zu verhindern.
  • Eine Öse um eine Fangleine anzubringen ist vom Vorteil. Die Fangleine kann ich über mein Handgelenk legen, so dass mir das Messer nicht mehr versehentlich aus den Händen auf den Boden fällt oder andere nicht verletzt.

Material / Messerstahl

  • Die Diskussion über die besten Stahl bzw. Messerstahlsorte ist wahrscheinlich so alt, wie die Erfindung des Messer selbst. Ich mag hier auch gar keine Empfehlung abgeben, da ich selbst beim Kauf auf die Stahlsorte nicht achte. Für mich sind Kriterien der Rostbeständigkeit, wie sich das Messer bzw. der Stahl draußen schleifen lässt und wie lange das Messer die Schärfe halten kann vorrangig. Zudem bevorzuge ich Messer mit Klinge die feststehend ist und das die Klingenlänge der aktuellen Gesetzeslage entspricht!

Klingenlänge und -stärke

  • Bezüglich der Klingenlänge empfehle ich ausschließlich eine, welche konform zu der aktuellen und gültigen Gesetzgebung in Deutschland verläuft. So vermeidet ihr jegliche Diskussionen mit den Gesetzeshütern. Informiert euch also bitte regelmäßig über das Waffengesetz (WaffG – Führverbot des § 42 a WaffG), da sich auch hier mal Änderungen ergeben können. In der Praxis kann ich sagen, dass mit Ausnahme der Jagdausübung z.B. beim abfangen von Wildtieren, gesetzeskonforme Messer absolut ausreichen!
  • Messer mit einer Klingenlänge von mehr als 12 cm dürfen laut dem aktuellen Waffengesetz nicht in der Öffentlichkeit mitgeführt werden (diese Regelung trifft nicht für Waffenverbotszonen!). Messer gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen. Achtet bitte unbedingt darauf, dass eure feststehende Klinge nicht zu unangenehmen Erlebnissen mit der Polizei führt.
  • Bei der Dicke des Messerrücken ist auf die richtige Ausgewogenheit zu achten. Der Rücken sollte so dick sein, dass er für den Outdooreinsatz stabil genug ist, jedoch auch nicht zu dick, um bei feinen und präzisen Schnitzarbeiten nicht zu behindern. Ein robustes Messer ist toll, jedoch werdet ihr beim Survival oft feine Schnitzarbeiten ausführen müssen. Ein Klingenrücken von einer Stärke von ca. 5 – 7 mm ist damit ausreichend.
  • Wer mit dem Messer in Verbindung mit einem Feuerstahl, ein Feuer entfachen möchte, sollte darauf achten, dass zu mindestens ein Teil des Messerrückens rechtwinklig angeschliffen ist. Es gibt viele Outdoor-Messer auf dem Markt, bei denen die Kante abgerundet ist.
  • Versucht nach Möglichkeit auf „beschichtete“ Messer zu verzichten, denn mit diesen ist es ebenfalls nicht möglich mit einem Feuerstahl „Funken“ zu erzeugen, außer ihr bearbeitet das Messer entsprechend nach.

Klingenform

  • Da wir mit dem Outdoormesser i.d.R. kein Hochwild „abfangen“ sprich töten wollen, sollte die Klinge nur einseitig geschliffen sein. Eine zweiseitig geschliffene Klinge schränkt die Anwendbarkeit ein d.h., es kann z.B. der Daumen zur Unterstützung der Messerführung nicht eingesetzt werden, ohne sich diesen zu verletzen.
  • Ein Säge- oder Wellenschliff für ein Outdoormesser, dass in der Natur eingesetzt werden soll, macht wenig Sinn. Die Verletzungsgefahr ist mit solch einem Messer deutlich höher, da hier die Gefahr des Verkanten besteht.
  • Auf dem Messerücken sollte sich Daumenriffel befinden. Mit diesen kann ich das Messer vor allem bei feinen Schnitzarbeiten präziser führen.

Schliff

  • Welcher Schliff, also welche „Klingengeometrie“ bevorzugt wird, sollte jeder für sich selbst entscheiden. Ich empfehle generell eine Geometrie zu wählen, die er selbst gut nachschärfen kann und das nicht nur zu Hause, sondern auch im „Feld“. Gute Erfahrung habe ich persönlich mit dem „Flachschliff“ und dem „Scandi-Schliff“ gemacht.
  • Oft und gerne wird auch die „Schärfe“ eines Messers verglichen. Wichtig im Outdoorbereich ist, dass euer Messer eine gewissen „Gebrauchsschärfe“ über längere Zeit im „Feld“ halten kann. Das ist viel wichtiger, als das euer Messer durch eine Tomate wie ein heißes Messer durch Butter schneidet.

Messerscheide

Damit euer Outdoor Messer vor Verlust und Beschädigung geschützt wird, sollte es eine Messerscheide haben, mit der ich das Messer sicher und fest verwahren kann. Damit vermeide ich auch, dass ich das Messer aufgrund fehlender „Verstauungsmöglichkeit“ einfach neben mir ablege und mich später daran verletzte oder es auf dem Boden vergesse. Ein Outdoormesser gehört in gut passende Scheide. Diese schützt das Messer und ihr wisst immer wo es zu finden ist.

Ob die Messerscheide aus Kydex oder aus Leder ist, ist aus meiner Sicht eine Geschmackssache. Persönlich nutze ich fast nur Messer mit Kydexscheiden, da ich hier durch das „Einrastgeräusch“ bei verstauen des Messers in der Scheide, ein klares Feedback bekomme, dass das Messer fest und sicher verwahrt ist.

Eine Messerscheide mit der Möglichkeit ein Feuerstahl und ein Schleifstein aufnehmen zu können, ist in der „Outdoor“-Praxis wirklich hilfreich.

Der Knigge der Messerhandhabung

Wer lange an seinem Messer Freude haben möchte, gibt es ein paar Sachen die er einfach nicht tun sollte.

Grundlegen sind alle Tätigkeiten mit einem Messer zu unterlassen, welche die Stabilität und Schärfe des Messer unverhältnismäßig beeinträchtigen!

Was meine ich damit: Wer zum Beispiel Holz spalten möchte, der kann das natürlich mit der beliebten Batoning machen. Da für mich das Messer der wichtigste und wertvollste Ausrüstungsgegenstand ist, nehme ich für solche Arbeiten lieber ein kleines Beil oder eine Klappsäge mit.

Was mit einem Messer nicht getan werden sollte

Weitere zu unterlassene Tätigkeiten mit einem Messer sind:

  • Mit diesem im Boden zu graben,
  • In Erde oder Holz zu hacken,
  • Aufhebeln,
  • Auf harte Unterlagen schneiden,
  • Das Messer ins Feuer/Glut legen oder halten.

Wenn ihr die paar Punkte beherzigt, so habt ihr lange Freude an eurem Outdoor-Abenteuer-Begleiter.

Zusammenfassung

Wie ihr sicherlich aus dem Blogbeitrag herauslesen konntet, gibt es keine für jeden allgemeingültige Aussage, was das Beste Outdoor-Messer ist. Outdoormesser gibt es mittlerweile unzählig viele auf dem Markt. Ein jeder muss für sich ganz individuell herausfinden, welches Messer ihm am Besten liegt und damit umgehen kann. Die oben genannten Eigenschaften und Kriterien können euch bei der Auswahl und den Kauf unterstützen, um die richtige Wahl zu treffen.

Wer weiß worauf er achten soll, dem fällt es leichter, die fast endlos erscheinende Auswahl von Messern strukturiert einzugrenzen und die beste Qualität für sich zu finden. Denn beim Outdoormesser gibt es mehr Kriterien, als eine möglichst lange Klinge, einen super tollen und hochwertigen Stahl. Ein Messer besteht aus viel mehr als nun den zuvor genannten Punkten.

Ich hoffe sehr, dass der Blog-Beitrag die suche nach einem Outdoormesser euch etwas erleichtert hat. Neben dem Messer solltet ihr an euren Fähigkeiten im Umgang mit diesem arbeiten. Outdoormesser werden häufig für viele verschiede Sachen gebraucht. Die entsprechenden Kerb- und Schnitttechniken müssen sicher beherrscht werden, um sich und andere nicht zu verletzen. 

Persönlich besitze ich das ein oder andere Messer. Für mich gibt es nicht den „Testsieger“. Jedes dieser Messer hat seine Vor- und Nachteile. Persönlich bevorzuge ein Modell, dass feststehend ist. Messer mit feststehender Klinge haben für mich gegenüber klappbaren Outdoormesser den Vorteil, dass ich zur Not (auch wenn nur sehr ungern) damit „leichte“ Spaltarbeiten durchführen kann. Im Alltag habe ich jedoch ein Taschenmesser viel lieber. Beim Stahl achte ich darauf, dass ich diesen in der Natur zur Not gut selber schleifen kann. Die Klinge eines für mich guten Messers sollte eine gute Schnitthaltigkeit aufweisen. 

Ich habe verschiedene Outdoormesser bereits probiert. Einen guten Allrounder habe ich mit dem Joe Vogel Evolution Messer von Linder gefunden. Das Messer ist für mich für Bushcraft und Jagd geeignet.  Linder Outdoormesser sind robust 

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